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Heilige Nikolaus-Kirche

Die orthodoxe Kirche Heiliger Nikolaus aus der “Oberen Vorstadt”, die im XIII. Jahrhundert errichtet wurde, stellte im Laufe der Zeit das wichtigste Zentrum für das geistige, kulturelle und künstlerische Leben der Rumänen aus dem Burzenland, dar. Die archäologischen Ausgrabungen und die urkundlichen Zeugnisse bezeugen, dass das gegenwärtige Ensemble anstelle einiger Bauwerke aus Holz (1399) und Stein (1440), mit Hilfe der Schenkungen der Herrscher der Moldau und der Walachei, von denen Neagoe Basarab (1512-1521) erwähnt werden kann, errichtet wurde. Während der Zeit des Petru Cercel wurde eine offenen Vorhalle mit Arkaden auf Pfeilern überwunden von einer Kapelle im Westen, errichtet und mit Malereien verziert (1585). Die Arbeiten an der Kirche wurden vom Herrscher der Moldau Petru Aron fortgesetzt, der den Kirchenturm errichtete (1594). Zu den Stiftern zählt auch Michael der Tapfere, dessen Votivbild von Radu Zugravul im Jahre 1694 wiederhergestellt wurde. Aus dieser Zeitspanne ist die äussere Stirnfläche der Schifffassaden und des Glockenturms, spezifisch für die Architektur der Walachei, erhalten geblieben.
Das gegenwärtige Aussehen der Kirche ist das Ergebnis der umfangreichen Arbeiten die im XVIII. Jahrhundert auf Anregung des Chronisten und Erzpriesters Radu Tempea II ausgeführt wurden, als das ausgeweitete Kirchenschiff (1740) und die zwei seitlichen Kapellen – Mariä Verkündung im Norden (1733-1734) und Christi Himmelfahrt im Süden (1750-1752), errichtet wurden. Das Ensemble wurde mit Wandmalereien von Grigore Ranite aus Craiova (1738-1740) und von Ioan, Iancu, Constandin und Irimia (1752) verziert, wobei die Maler Modelle verwendeten die von der Schule aus Hurezi, dem wichtigsten Zentrum der Post-Brancoveanu Kultur, ausgearbeitet wurden. Im Jahre 1751 wurde im westlichen Teil der Kirche durch Spende der Zarin Elisabeta Petrovna aus Russland, der Uhrturm gebaut, während weitere Eingriffe auf Kosten der Wojewoden der Walachei Grigore Ghica und Constantin Mavrocordat vorgenommen wurden.
In den Jahren 1940 und 1946 wurden die alten Fresken aus dem Inneren der Kirche durch ein Wandensemble des Malers Costin Petrescu ersetzt, während die Post-Brancoveanu Ikonostase aus dem XVIII. Jahrhundert der Kirche aus Predelut geschenkt wurde.
Neben der Kirche befindet sich die erste rumänische Schule, deren Holzgebäude im XVIII. Jahrhundert durch ein aufgestocktes Steingebäude ersetzt wurde. Zwischen den Jahren 1556 und 1583, druckte der Diakon Coresi in Kronstadt im XVI. Jahrhundert den größten Teil der Bücher in rumänischer Sprache aus dem gegenwärtigen Territorium des Landes.
Zum Ensemble der Kirche Heiliger Nikolaus gehört noch das Barac Haus aus dem XVIII. Jahrhundert und die Klausen an der Innenwand aus der ersten Hälfte des XIX. Jahrhunderts, in denen gegenwärtig ein Museumskomplex in Funktion ist, der 1961 gegründet wurde und Nachweise der Kultur und Zivilisation aus der “Oberen Vorstadt”, eine einzigartige Sammlung von Büchern (ca. 4000 Bände) und geschichtliche Urkunden (ca. 30.000), aufbewahrt.