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Mittelalterlichen Festungen

Die Festungswerke um die Stadt, die Kronstadt zu einer der verstärktesten mittelalterlichen Städte aus Siebenbürgen machten, wurde etappenweise, zwischen dem XIV. und XVII. Jahrhundert, ausgeführt. Der König Ludwig I von Anjou (1342-1382) gewährte den Kronstädtern das Privileg Steinfestungen zu bauen, ein Recht das von Sigismund von Luxemburg (1387-1437) erneuert wurde, der sich im Jahre 1395 in Kronstadt aufhielt um den antitürkischen Allianzvertrag mit Mircea dem Alten abzuschließen und in den Jahren 1397-1398 und 1427 sich erneut hier aufhielt um die Verteidigungsarbeiten zu überwachen. Die Goldschmiedebastei (abgetragen im XIX. Jahrhundert zusammen mit der gesamten nordöstlichen Seite des Ensembles) schloss im Jahre 1646 die Arbeiten am Verteidigungssystem der Stadt, die im Laufe von drei Jahrhunderten ausgeführt wurden, ab.
Von der Burg mit der Form eines unregelmäßigen Vierecks, die anfangs mit mehreren Mauern, Zwinger, Wassergräben oder trockenen Gräben, Teichen im Osten und Westen, 27/28 Verteidigungstürmen und acht Basteien die den Handwerkerzünften zur Instandhaltung und Verteidigung übergeben wurden, versehen war, sind heute die Befestigungsanlagen der Unteren Mauern entlang des Graft Kanals und die Oberen Mauern unter der Zinne, noch gut erhalten. Das Verteidigungssystem der Burg wurde von vier äusseren Beobachtungstürmen vervollständigt: auf der Nordseite der Schwarze Turm (Ende des XIV. Jahhunderts) und der Weiße Turm (1460/1494), wobei letzterer durch die Graft-Bastei, die als Brücke über den Bach am Fuße des Romurilor Bergs diente, an die Stadtfestung angeschlossen war. Die beiden anderen Türme, auf dem Zinnenabhang zur Stadt, in der Nähe der Weber- und Tuchmacherbastei sind heute nur noch auf archäologischer Ebene vorhanden.
Die Haupteingänge in die „Burg”, aus den drei Vorstädten, „Altstadt” (im Norden), Blumenau” (im Osten) und „Obere Vorstadt” (im Westen), wurden von monumentalen Bauwerken (Türme, Basteien und mobile Brücken über die Wassergräben) geschützt. Zwischen den Jahren 1522 und 1532, wurden die wichtigsten Zugänge auf der nordöstlichen Seite Kronstadts stark verstärkt: Porta Porzel und Porta Petri, das letztere später Klostertor und danach Zolltor genannt.
Im Jahre 1559 wurde der Turm des Katharinentors errichtet, der einzige Zeuge der alten Befestigungsanlagen aus diesem Teil der Stadt.