-
Die Leinweberbastei, gelegen auf der Brediceanu Allee, mit Eingang von der George Coşbuc Straße, ist das erste Objektiv der südöstlichen Seite der Burg unter der Zinne. Die Leinweberbastei wurde in der Zeitspanne 1570-1573 um den Turm herum gebaut, der zusammen mit der ersten Burgmauer um die Stadt errichtet wurde, um die südliche Ecke der Oberen Mauern zu schützen. Dieses für Feuerwaffen angepasste Bauwerk, dass heute als eines der auffallendsten und gut erhaltenen Objektive der Verteidigungsarchitektur des mittelalterlichen Kronstadts betrachtet wird, hat die Form eines unregelmäßigen Vielecks das der Bodenbeschaffenheit angepasst wurde. Die Mauern mit einer Dicke von 4,30 m an der Basis, weisen auf der ersten Ebene Schießscharten für Hakenbüchsen und Steinschleudergeschütze auf, während auf den oberen Stockwerken einfache Schießscharten oder unter der Form eines umgekehrten Schlüssellochs und Schleuderbälge vorgesehen wurden, die den drei Reihen von Verteidigungsgallerien mit Holzgeländer für Schützen, entsprachen. Der Zugang in die Bastei wurde von einem Torturm und einem ungefähr 5 m langen Gang geschützt, während auf der Zinne zwei kleine Beobachtungstürme für den Gardekorps errichtet wurden.
Im Jahre 1910 wurde das Bauwerk restauriert und in ein Museum umgewandelt. Im Festsaal der Zunft, der im Jahre 1800 im Innenhof des Ensembles errichtet wurde, wurde 1950 das Museum der Befestigungsanlagen des Burzenlands eingeweiht, dass urkundliche und dreidimensionale materielle Daten verwertet, die von systematischen archäologischen Ausgrabungen abstammen und die Verbindung zwischen den Verteidigungssystemen und den Kriegsgeräten im Mittelalter veranschaulichen. Neben Museumsgegenständen sind die Schaubilder “Kronstädter Burg” (1904) und der rumänische Stadtteil „Obere Vorstadt” (1961), ausgeführt nach alten Bildern, ausgestellt.
Seit 2002 wurde der Innenhof der Weberbastei eine Freiluftszene für Opernaufführungen.
-
Die Befestigungsanlagen unter der Zinne, bestehend aus einer einzigen Reihe von Mauern mit einem äußeren trockenen Graben, waren anfangs mit acht Türmen verstärkt wie es aus den alten Kupferstichen ersichtlich ist. Die in den vergangenen Jahren ausgeführten archäologischen Ausgrabungen haben die Fundamente der im XIX. Jahrhundert abgerissenen Türme in Erscheinung gebracht. Von den Eckbefestigungsanlagen – Weberbastei (im Süden) und Tuchmacherbastei (im Osten) – ausgehend, den Zinnenabhang hinauf, erstreckten sich die Mauern die den Rinderhof abgrenzten und bergaufwärts von Türmen geschützt wurden, die heute nicht mehr vorhanden sind.
Im XIX. Jahrhundert wurde entlang der südöstlichen Befestigungsanlage der Kronstädter Burg die Obere Promenade eingerichtet, die den Besuch sämtlicher unter der Zinne befindlichen Objektive der Kronstädter Burg ermöglicht und die genau wie die Königliche Promenade auf dem gegenüberliegenden Abhang ein besonderes Panorama über die Stadt bietet.
-
In der Mitte der Oberen Mauern der mittelalterlichen Kronstädter Burg wurde im XVI. Jahrhundert die Seilerbastei, mit vieleckiger Form, errichtet. Mit Mauern die aus abwechselnden Schichten aus Stein und Ziegeln gebaut sind, war die Bastei im Inneren mit einer Wachtpostengallerie, Schußlöchern und Schießscharten im oberen Teil versehen. Die Bastei wurde im Jahre 2004 restauriert.
Gleich in der Nähe ist der Pulverfabrikturm erhalten geblieben.
Die östliche Ecke der Kronstädter Burg wurde von der Tuchmacherbastei beschützt, die anfangs der Goldschmiedezunft zur Verteidigung anvertraut wurde. Das ellipsenförmige Denkmal wurde auf dem Aufstellungsort einiger älterer Bauwerke errichtet, die gemeinsam mit der ersten Mauer der mittelalterlichen Befestigungsanlage gebaut wurden. Das Bauwerk dass erstmals in den Jahren 1521-1522 zum Anlass einiger neuer Arbeiten urkundlich erwähnt wurde, weist schmale, rechteckige Schußlöcher, die sich auf der letzten Ebene mit Pechscharten abwechseln und einen ursprünglichen Eingang Richtung Stadt, versehen mit einer Einfassung in der Form eines geknickten Bogens aus profiliertem Stein, auf. Im oberen Teil war die Bastei mit einem zackigen Kranzgesims versehen, der im Jahre 1873 noch erhalten war. Seit 1646 wurde das Objektiv der Tuchmacherzunft zugeteilt.
Die Tuchmacherbastei wurde zwischen den Jahren 1961-1962 verstärkt und zwischen 2006-2012 restauriert und ist gegenwärtig als Museum eingerichtet.
-
Die Bastei der roten Gerber, der letzte Punkt der mittelalterlichen Trasse, ist das einzige erhalten gebliebene Denkmal der nordöstlichen Befestigungsanlage der Kronstädter Burg, die im XIX. Jahrhundert abgerissen wurde. Die Befestigungsanlage wurde Anfang des XVI. Jahrhunderts in der Nähe der Tuchmacherbastei, zusammen mit der äußeren Mauer errichtet, welche die östliche Verteidigungslinie der Stadt verstärkt hatte. Das Bauwerk hat Hufeisenform mit einer abwechselnden Stirnfläche aus Stein und Ziegeln, Schießscharten und ein zackiges Kranzgesims im oberen Teil, der heute nicht mehr vorhanden ist. Zwischen 1961-1962 wurde die Bastei restauriert und im Inneren ein Spielplatz für Kinder eingerichtet. Weitere Restaurierungsarbeiten wurden im Jahre 2005 ausgeführt.