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Jenseits der nordöstlichen Mauern der „Kronstädter Burg”, die im XIX. Jahrhundert abgerissen wurden, wo im Mittelalter die Hinrichtungen und die Hexenverbrennungen stattfanden, wurden neue Verwaltungsgebäude gebaut: Finanzpalast (1897-1898, gegenwärtig Rathaus), Justizpalast (1902, gegenwärtig Präfektur) und Postpalais (1906). Von Portica Richtung Warthe wurde die Villa Kertsch (1887, niedergerissen im Jahre 1970), das Haus des Handwerkervereins (1902, gegenwärtig Kunstmuseum), die Villa Schuller (1896, abgerissen im Jahre 1962), die Obere staatliche Realschule (1888-1889, gegenwärtig Gebäude T der Universität), die reformierte Kirche (1891-1892, Architekt Alpár Ignátz, niedergerissen im Jahre 1963), der Palast des Allgemeinen Renteninstituts (1881-1885, gegenwärtig Rektorat der Universität), das Dr. Baiulescu Haus (1888, anstelle der Gürtlerbastei, niedergerissen im Jahre 1887) und das römisch-katholische Knabenlyzeum (1901, gegenwärtig “Aprily Lajos” Lyzeum), gelegen „hinter den Mauern”, mit der Hauptfassade Richtung Graft Bach), errichtet.
Die neuen Gebäude begrenzen den Rudolf Boulevard (Rudolfsring, danach Carol I Boulevard, gegenwärtig Eroilor Boulevard), der auf der Trasse des mittelalterlichen Verteidigungsgrabens der nordöstlichen Seite gebaut wurde, Richtung „Burg”.
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Zwischen dem alten Verteidigungsgraben der “Kronstädter Burg” und dem Schlossberg, wurde der Rudolf Park angelegt, der gegenwärtig den Namen des rumänischen Diplomaten “Nicolae Titulescu” (1882-1941) trägt, dessen Denkmal ausgeführt vom Bildhauer Doru Drăguşin, zusammen mit den Büsten der Dichter Şt. O. Iosif (1875-1913), Werk des Künstlers Corneliu Medrea und Cincinat Pavelescu (1872-1934) ausgeführt von Gheorghe Popa im Jahre 1935, die Parkalleen zieren.
Das Rektorat der Universität „Transilvania” (Eroilor Boulevard Nr. 29) wurde zwischen den Jahren 1881-1885, als Sitz des Allgemeinen Renteninstituts nach den Plänen von Peter Bartesch (1842-1914), erster “Bauingenieur der Stadt”, in der Gegend der ehemaligen Befestigungsanlagen der „Burg”, im neurenaissancistischen Stil errichtet, mit den oberen Fassaden verziert mit allegorischen Figuren in der sgrafitto Technik von der Malerin Lotte Goldschmidt.
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Das Dr. Gheorghe Baiulescu Haus (Eroilor Boulevard Nr. 33) wurde 1888 anstelle der Gürtlerbastei in der nordwestlichen Ecke der mittelalterlichen Burg errichtet, die zu diesem Zweck niedergerissen wurde. Der Wohnsitz des ersten rumänischen Bürgermeisters aus Kronstadt nach der Großen Vereinigung von 1918, gebaut von Peter Bartesch im neurenaissancistischen Stil, ist gegenwärtig eine Abteilung der Kreisbibliothek und beherbergt gleichzeitig das Englische Kulturzentrum und die Französiche Mediathek.
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Das Gebäude der Kreisbibliothek „George Bariţiu” (Eroilor Boulevard Nr. 35), errichtet zwischen den Jahren 1927-1929 nach den Plänen der Architekten Moritz Wagner und Constantin Nanescu im neurumänischen Stil, war Anfangs Sitz der Industrie- und Handelskammer und schloss die Perspektive zum Warthe Berg.
Die Bibliothek die seit 1969 im Gebäude funktioniert, besitzt über 280.000 Bücher mit enzyklopädischem Charakter.
Vor dem Gebäude der Bibliothek befindet sich die Statue des George Bariţiu (1812-1893), Geschichtswissenschaftler und Publizist, der 1838 in Kronstadt die „Gazeta de Transilvania”, die erste politische und informative Zeitung der Rumänen aus Siebenbürgen, gründete.
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Auf der Linie der nordöstlichen Befestigungsanlagen der alten Burg rund um die Stadt, wurde im Jahre 1902 der Palast des Handwerkervereins (Eroilor Boulevard Nr. 21), im Neubarockstil gebaut, in dem seit 1970 das Kunstmuseum, anfangs eine Abteilung des Regionalen Museums (1950), untergebracht ist. Die Malerei-, Graphik- und Skulptursammlungen (über 3800 Kulturgüter) sind repräsentativ sowohl für die moderne und zeitgenössische rumänische Kunst, als auch für siebenbürgische Kunst aus dem XVII.-XX. Jahrhundert. In den Erdgeschoßsälen werden zeitweilige Ausstellungen und kulturelle Veranstaltungen, wie zum Beispiel Konzerte, Buchlancierungen, runde Tische, Konferenzen, organisiert.
In demselben Gebäude wurde das Ethnographiemuseum eingerichtet, anfangs eine Abteilung des Regionalen Museums (1950), gegründet im Jahre 1967 und umorganisiert im Jahre 1990. Die über 21.256 Gegenstände aus dem XVIII.-XX. Jahrhundert, sind der regionalen Ethnologie aus dem Südosten Siebenbürgens gewidmet und veranschaulichen die Zivilisation der dörflichen Gemeinschaft aus den ethnographischen Gegenden Bran, Reps, Altland, Hârtibaciului Tal und Burzenland.
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In der Gegend zwischen der „Burg” und der geschichtlichen Vorstadt „Blumenau” im Osten, wurde 1959 das Gebäude des Staatstheaters „Sică Alexandrescu” errichtet. Diese im Jahre 1946 gegründete Institution hat bisher über 350 Uraufführungen verzeichnet und organisiert seit 1978 das Festival der zeitgenössischen Dramaturgie.
Neben dem Theatergebäude befindet sich die Statue des Verfassers der Landeshymne, Andrei Mureşianu (1816-1863), eingeweiht im Jahre 1973, ein Werk des Bildhauers Virgil Fulicea.
Im Schmuckplatz vor dem Dramentheater wurde im Jahre 2002 das Denkmal der antikommunistischen Kämpfer aus den Jahren 1944-1989 aufgestellt, während neben dem Postpalast sich der Park der Helden der rumänischen Revolution befindet, wo ein Teil der im Dezember 1989 in Kronstadt gefallenen Märtyrer begraben sind, zu deren Erinnerung ein Gedenkkreuz aufgestellt wurde.