In der Mitte der nordwestlichen Seite befindet sich die Graft Bastei, die senkrecht auf die Burgmauer als eine verstärkte Brücke über den Bach errichtet wurde, um die Verbindung zwischen dem Weißen Turm, in deren Nähe sie sich befand, und den inneren Befestigungsanlagen zu gewährleisten. Das rechteckige Bauwerk mit einer bogenförmigen Passage über dem Wasser und zwei Verteidigungsebenen, vorgesehen mit Verteidigungselementen – Schießscharten und Schleuderscharten, überwachte die gesamte Mauerlänge bis zur Gürtlerbastei (abgerissen im Jahre 1887) und Schmiedebastei (gegenwärtig Sitz des Nationalarchivs). Die Graft Bastei wurde restauriert und zwischen 2003-2004 als Museum eingerichtet, als auch die Zugangstreppen zum Weißen Turm ausgeführt wurden.
Der den Zünften der Verzinner und Kupferschmieden zur Verteidigung zugeteilte Weiße Turm wurde am Abhang des Romurilor Berges, in der zweiten Hälfte des XV. Jahrhunderts (1460 oder 1494) errichtet und beherrschte die Stadt. Der Zugang in den Turm erfolgte über eine mobile Leiter, während die Versorgung und Auswechslung der Garnison zwischen den Palisaden, direkt aus der Graft Bastei erfolgte. Das Bauwerk hat eine halbrunde geschlossene Ebene, fünf Ebenen mit Verteidigungsgallerien versehen mit Schußlöchern, Scharten und Schleuderscharten für Flüssigkeiten. Der Turm brannte während dem großen Feuer aus dem Jahre 1689 ab und wurde in den Jahren 1723 und 1902 wiederhergestellt. Restaurierungsarbeiten fanden in den Jahren 1974 und 2003-2005 statt, als hier ein Museum eingerichtet wurde.
Auf demselben Abhang wurde der Schwarze Turm gemeinsam mit den Innenmauern der Burg in der Nähe der Schmiedebastei errichtet, der sowohl Beobachtungs- als auch Verteidigungszwecke hatte. Die Verbindung zu den Befestigungsanlagen der westlichen Ecke der Burg erfolgte über eine mobile, aufgehängte Brücke über den Graft-Kanal. Der Schwarze Turm wurde am 23. Juli 1559 von einem Blitz getroffen und in Brand gesetzt. Nachdem er nochmals von einem Blitz getroffen wurde, wurde er in den Jahren 1669, 1827 und 1901 wiederhergestellt. Im Jahre 1991 brach die südliche Mauer des Bauwerks zusammen, wonach der Turm dann 1996 wiederaufgebaut und 2001 als Museum eingerichtet wurde.
Die Königliche Promenade, eingerichtet Ende des XIX. Jahrhunderts parallel mit der Allee Hinter den Mauern, stellt den malerischsten Zugang zwischen dem Weißen Turm und dem Schwarzen Turm dar und bietet dem Besucher das einzigartige Panorama der “Kronstädter Burg”, mit den Türmen der Schwarzen Kirche und des Rathauses – die wichtigsten öffentlichen mittelalterlichen Bauwerke –, die sich ausdrucksvoll vom Hintergrund der Ziegeldächer der Wohnhäuser, größtenteils in den alten mittelalterlichen Straßen errichtet, hervorheben.
Die Schmiedebastei, gelegen in der nordwestlichen Ecke der Burg, wurde anstelle eines Turms errichtet der in der ersten Etappe der Bauarbeiten an den Befestigungsanlagen gebaut wurde und von der Überschwemmung aus dem Jahre 1526 zerstört wurde. Das Bauwerk in U-Form überragte die Mauerlinie der Stadt in Richtung “Obere Vorstadt” und ermöglichte die Verteidigung der Burg von der Passage Hinter den Mauern, bis zum Schwarzen Turm, bis in die Gegend des westlichen Tors. Die durch die Überschwemmung aus dem Jahre 1667 und durch den Brand von 1689 zerstörte Schmiedebastei, erhielt die gegenwärtige Form im Jahre 1709 und hatte nach 1734 mehrere Funktionen, davon die eines Getreidelagers oder Sitz des städtischen Wasserwerks. Seit 1923 befindet sich hier der Sitz des Nationalarchivs.